YB-GC 5:1
Im wichtigen Spiel schlägt das Team YB/Seeland Grashoppers Club Zürich.
Die U18 der YB Frauen gewinnt gegen GC 5:1. Die Zürcherinnen verbleiben dank eines Spiels mehr an der Tabellenspitze. Dahinter lauern nun YB und das Team Vaud mit nur noch drei respektive vier Punkten Rückstand.
Auf dem Neufeld trafen sich zwei gute, aber völlig unterschiedliche Teams zu einer interessanten Begegnung. Die Zürcherinnen treten extravertiert und kommunikativ auf. Sie zeigen Selbstvertrauen und Angriffslust. Die Juniorinnen von YB sind nicht weniger engagiert, aber viel stiller, abwartender, manchmal fast zurückhaltend. Das sagt nichts über das Talent der Spielerinnen aus, davon ist in beiden Teams reichlich vorhanden, doch gerade zu Beginn der Partie waren die charakterlichen Unterschiede offensichtlich. GC trat gut organisiert und offensiv auf. Die Gäste bemühten sich um ein hohes Tempo und kamen so auch zu Möglichkeiten. Und obwohl YB bis dahin viel zu wenig gegen den Ball gearbeitet hatte und kaum zu Chancen kam, ging es mit Ablauf der ersten halben Stunde in Führung. Lucia Schick schickte Aline Stöckli steil, die den Ball aus vollem Lauf flach an den hinteren Pfosten brachte, von wo er ins Tor rollte. Nicht dass GC danach aus dem Konzept geraten wäre. Es erarbeitete sich weiter Chancen und schoss einmal, in Person von Fabienne Rochaix, den Ball an die Latte der Gastgeberinnen. Doch das zweite Tor des Spiels schoss noch vor der Pause wieder Aline Stöckli, die eine flache Hereingabe von Jessica Hawker verwertete. Stöckli spielte hervorragend. Zu verdanken hatten die Bernerinnen die Halbzeitführung aber mindestens so sehr ihrer Torhüterin Dana Scherrer. Die ehemalige Zuchwilerin hat sich in den letzten Monaten sichtlich verbessert. Sie hat sich die Bewegungsmuster einer Torhüterin angeeignet, strahlt Sicherheit aus und hält gut. Das zeigte sich zum Beispiel in der 20. Minute, als die Partie eine vorentscheidende und dem Spielverlauf entsprechende Richtung zu nehmen schien: Carmen Pulver konnte einen Elfmeter für GC schiessen. Doch Scherrer parierte. Davor und danach tat sie das noch mehrfach und so ging nicht nur die vorderste, sondern auch die hinterste Bernerin mit einem legitimen Grinsen in die Pause.
Eigentlich wäre zu erwarten gewesen, dass danach die Grashoppers, ihrem Charakter gemäss, erst recht zum Angriff blasen würden. Nun, eine Minute nach Wiederanpfiff lag YB 3:0 in Führung. Cloé Meier traf auf Pass von Lucia Schick. Nun zeigte sich GC beeindruckt. Die Räume im Mittelfeld und auf den Flanken wurden grösser und YB verstand es, mit schnellem Direktspiel immer wieder in sie vorzustossen. Nun spielten das Heimteam wie aus einem Guss. Als bis zur 65. Minute wieder Stöckli und die eingewechselte Noemi Gillmann auf 5:0 erhöht hatten, konnte nur deshalb nicht von einer fast surrealen Effizienz im Abschluss die Rede sein, weil YB dazwischen einmal die Latte traf. Nach einer Stunde wechselten die Bernerinnen viel und verloren ihre Linie. Als sich dann Francesca Calo, die im erst im Mittelfeld und dann in der Abwehr eine beeindruckende Partie gespielt hatte, verletzte aber nicht mehr ausgetauscht werden konnte, sah das Geschehen auf dem Feld wieder aus wie in der ersten Halbzeit: GC lief viel und kombinierte gut. Belohnt wurde dieser Aufwand aber nur einmal. Nach einem Eckball konnte Saranda Hashani den Ehrentreffer für die Gäste buchen. Am Ende feierte YB einen erstaunlichen Sieg. Damit kehrt die Spannung in das Championat zurück und es wird interessant sein zu beobachten, welchen Einfluss das heutige Spiel auf das Gemüt der beiden so unterschiedlichen Teams haben wird.
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